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DLG-Waldtage 2019: Kompetenzplattform für den Wald in Not

Über 200 Aussteller aus zehn Ländern präsentieren Lösungen für Bewirtschaftung und Schutz des Waldes – Mehr als 12.000 Besucher aus der Forstbranche informierten sich in Lichtenau (Westfalen)

(DLG). Die DLG-Waldtage 2019 gehen mit einem Besucherrekord zu Ende. Über 12.000 private und kommunale Waldbesitzer, Land- und Forstwirte, Forstunternehmer sowie Brennholzselbstwerber informierten sich in Lichtenau (Westfalen) vom 13. bis 15. September 2019 bei mehr als 200 Ausstellern über die Möglichkeiten der effizienten Bewirtschaftung und des optimalen Schutzes von Wald und Forsten.

Die Freilandausstellung wurde von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Brilon, dem Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen, dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen sowie mit dem Fachpartner für Holz und Vermarktung, der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, durchgeführt. Schirmherrschaften hatten die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen-Esser, und der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (Die Waldeigentümer/AGDW), Hans-Georg von der Marwitz, übernommen.

„Vor allem im ländlichen Raum ist die Forstwirtschaft eine wichtige wirtschaftliche Säule, die für Beschäftigung und Wertschöpfung sorgt – eine Waldbewirtschaftung getreu dem Motto „Schützen durch Nützen“ vorausgesetzt“, stellt Philipp Schulze Esking, Vizepräsident der DLG fest. „Gerade aber in den letzten Monaten und vor allem in der nahen Zukunft wird die Branche auf eine harte Probe gestellt: Der Sturm Frederike und die jetzt über zwei Jahre anhaltende Trockenheit setzen unserem Wald stark zu. Die DLG-Waldtage 2019 waren in dieser Situation mit praxisnahen Vorführungen und einem thematisch hochaktuellen Fachprogramm die kompetente Plattform, um sich über Entwicklungen und Problemfelder rund um das Thema Forstwirtschaft zu informieren und Antworten auf die Herausforderungen der Branche zu finden.“

Die Aussteller zeigten sich insbesondere von der hohen Qualität der Besucher und der Organisationskompetenz des Veranstalters überaus zufrieden. Projektleiter Jan Kath ergänzt: „Wir haben acht Prozent mehr Besucher als auf der Veranstaltung vor zwei Jahren zählen können. Das umfangreiche Informationsangebot mit Ausstellungsständen, praxisnahen Vorführungen und einem hochaktuellen Fachprogramm hat dem Informationsbedarf der Besucher voll entsprochen. Die Waldbesitzer rüsten sich für die Herausforderungen der Zukunft.“

Das Angebot der mehr als 200 Aussteller aus zehn Ländern umfasste Produkte für Waldschutz und -pflege, Holzernte, -lagerung und -transport, Holzbe- und -verarbeitung, Energie aus Holz, Kommunaltechnik, IT und Beratung sowie für Arbeitssicherheit und Jagdbewirtschaftung. Die täglich durchgeführten Live-Vorführungen zu aktuellen Themen boten innovative Lösungen für die Nutzung und dem Schutz von Wald und Forst.

Die DLG-Waldtage 2019 boten den Besuchern ergänzend zum Angebot der Aussteller ein interessantes Fachprogramm. Den fachlichen Höhepunkt bildete das „13. Briloner Waldsymposium“ zum Thema „Waldwende – zukunftsfähige Strategien für die Forst- und Holzwirtschaft“, das unter der Federführung des Forstamtes Brilon durchgeführt wird. Dr. Gerrit Bub, Leiter des städtischen Forstbetriebes Brilon erklärte: „Das Thema der Veranstaltung und insbesondere das hochkarätig besetzte Podium erregte eine hohe Aufmerksamkeit und großes Interesse der Besucher.“ Fragen des Klimaschutzes und der Anpassungsmöglichkeiten standen im Mittelpunkt einer kontrovers geführten Diskussion. Renommierte Fachleute, wie Prof. Dr. Detlef Schulze, emeritierter Direktor des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena, stellte neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu Artenschutz im Wald vor, und Dr. Dirk Berthold, Frauenhofer-Institut für Materialforschung, Braunschweig, veranschaulichte die Herausforderungen, vor denen die Forst- und Holzindustrie steht. Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND e.V.) stellte in zehn Punkten Forderungen an die Entscheider in Politik, Forstwirtschaft und Jagd vor.

Fazit

Unter den Teilnehmern an den fachlichen Diskussionsveranstaltungen war spürbar, dass die aktuelle Krise alle Waldeigentümer, die gesamte Forstbranche und den Naturschutz zusammenrücken lassen. Unsere Wälder der Zukunft sind stabile Mischwälder aus standortgerechten Nadel- und Laubbaumarten, die den veränderten klimatischen Bedingungen gerecht werden. Alle Gruppen waren sich auf den Podien der DLG-Waldtage 2019 einig, dass unter den aktuellen schwierigen Rahmenbedingungen des Klimawandels erreicht werden muss, dass Ökonomie und Ökologie im Wald keine konkurrierenden Ziele sind.

Die DLG-Waldtage wurden 2019 auf den Flächen des Stadtforstes Lichtenau und dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Die nächste Veranstaltung findet im Jahr 2021 statt.

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